Die Landwirtschaft hat einen großen Einfluss auf die Entwicklung der biologischen Vielfalt und den Erhalt von Tier- und Pflanzenarten des Offenlandes. Landwirtschaftliche Flächen mit hohem Naturwert (sogenanntes High Nature Value Farmland) verfügen in der Regel nicht nur über eine höhere Artenvielfalt, sondern beherbergen auch seltenere und spezialisierte Tier- und Pflanzenarten. Nachdem die Intensivierung der Landwirtschaft seit den 1960iger-Jahren zu starken und anhaltenden Rückgängen der biologischen Vielfalt in den Agrarlandschaften vieler westeuropäischer Länder geführt hat, ist es wichtig, Landwirtschaftsflächen mit hohem Naturwert zu erhalten und weiterzuentwickeln. Der HNV-Farmland-Indikator zeigt den Zustand und die Entwicklungstrends der biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft in Deutschland auf. Die dafür notwendigen Daten werden im HNV-Farmland-Monitoring erhoben. Hierfür werden regelmäßig Erhebungen von erfahrenen Kartierbüros im Auftrag der Bundesländer durchgeführt, aufbauend auf einem vom BfN zusammen mit den Bundesländern entwickelten Erhebungskonzept. Die Erhebungen werden auf den bundesweit repräsentativen Stichprobenflächen durchgeführt. Aus ihnen werden die Indikatorwerte auf Bundes- und Länderebene hochgerechnet. Der HNV-Farmland-Indikator ist Bestandteil der nationalen Biodiversitätsstrategie, der Länderinitiative Kernindikatoren (LIKI), des nationalen Aktionsplans Pflanzenschutz (NAP) und verschiedener Länderstrategien. In der vergangenen und der aktuellen Förderperiode (bis Ende 2022) war und ist er als ELER-Indikator verpflichtend an die EU-Kommission zu berichten.