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Bundesamt für Naturschutz

Flow - Monitoring kleiner Fließgewässer – gemeinsam Wissen schaffen

Das Citizen Science-basierte Fließgewässer-Monitoring des FLOW-Projekts wird dank der Förderung des Monitoringzentrums langfristig noch stärker etabliert werden. Der Deutsche Angelfischer-Verband e.V. wurde als Projektpartner gewonnen, um das Freiwilligen-Netzwerk bundesweit auszubauen. Die Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit wird ausgeweitet und das Datenmanagement-System und die Datenauswertung werden weiterentwickelt. Im Rahmen des Projektes wird ein Anschlussprojekt vorbereitet, dessen Fokus auf einer partizipativen Gewässerrenaturierung liegt.
Bürgerforschende untersuchen den ökologischen Zustand eines kleines Bäches
Untersuchungen des ökologischen Zustandes eines Baches
BundeslandBundesweit
Laufzeit01.03.2025 - 28.02.2027
Finanzvolumen917.545,02 Euro
FKZ1352560010A, 352560010B
Zuwendungsempfänger*inDeutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig
BeteiligteDeutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH (UFZ), Deutscher Angelfischerverband e.V. (DAFV)

Beschreibung

Im Citizen Science Projekt FLOW untersuchen geschulte Bürgerforschende standardisiert den ökologischen Zustand kleiner Bäche, die vom offiziellen Monitoring nicht oder nur unzureichend erfasst werden. Damit wird das behördliche Gewässermonitoring ergänzt, die Gewässerforschung unterstützt und gleichzeitig das gesellschaftliche Bewusstsein für die Bedeutung und Gefährdung unserer Fließgewässer gestärkt.

Als Projektpartner wurde der Deutsche Angelfischer-Verband e.V. als Projektpartner gewonnen. Somit kann das Freiwilligen-Netzwerk aus Bürgerforschenden, lokalen Expertinnen und Experten und unterstützenden Organisationen bundesweit noch weiter ausgebaut und gestärkt werden. In diesem Zusammenhang ist auch eine Ausweitung der Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit auf verscheidene Zielgruppen vorgesehen.

Durch die Förderung soll das FLOW-Projekt langfristig als ein qualitätsgeprüftes, nationales Citizen Science-Monitoring für kleine Fließgewässer etabliert werden. FLOW wird seit 2021 durch das Engagement einer bundesweiten FLOW-Community mit mehr als 900 Bürgerforschenden und derzeit 70 Regionalgruppen aus Umweltverbänden, Schulen, Angelvereinen und weiteren Gruppen getragen.  

Vorgehen

Um eine standardisierte Datenerhebung, Verarbeitung und Nutzung durch verschiedene Akteurinnen und Akteure aus Wissenschaft, Behörden und Zivilgesellschaft zu gewährleisten, wird das FLOW-Datenmanagement-System in Zusammenarbeit mit IT-Fachleuten professionell weiterentwickelt. Weitere Bioindikatoren sollen in das Projekt integriert werden, um die Citizen Science-Daten noch umfassender auszuwerten. 

Parallel zu diesen Aktivitäten wird gemeinsam mit den Projektpartnern ein groß angelegtes Anschlussprojekt vorbereitet, in dem auf Basis von Citizen Science und zivilgesellschaftlichem Engagement lokale Gewässerrenaturierungsmaßnahmen geplant, umgesetzt und evaluiert werden sollen.

Struktur des Projektes

Das Projekt wird durch umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildungsangebote begleitet und ist in folgende Arbeitspakete untergliedert:

Die wissenschaftliche Koordinatorin am UFZ/iDiv gewährleistet ein professionelles Monitoring und entwickelt gemeinsam mit dem Freiwilligenkoordinator beim DAFV die Trainings- und Bildungsmaterialien zum FLOW-Projekt weiter. Zusätzlich wird ein weiteres Bioindikator-System in die Web-App integriert.

Das FLOW Datenmanagementsystem (Web-Applikation) wird vom UFZ/iDiv-Team mit weiteren wichtigen Funktionen ausgestattet, unter anderem einer Web-GIS-Karte zur Visualisierung der Ergebnisse und ein auf Fotobelegen und Expertenprüfung basierendes Daten-Qualitätssicherungssystem.

Der Freiwilligenkoordinator beim DAFV ist für die Betreuung erfahrener Freiwilligengruppen als auch für die Rekrutierung neuer Teilnehmender zuständig. Er organisiert gemeinsam mit der wissenschaftlichen Koordinatorin am UFZ/iDiv die jährlichen Online- und Präsenzschulungen sowie die FLOW-Projektkonferenzen.

Die wissenschaftliche Koordinatorin am UFZ/iDiv wertet mit Unterstützung einer Hilfskraft die FLOW-Daten aus und stellt sie auf den jährlichen Projektkonferenzen sowie auf wissenschaftlichen Tagungen vor. Die Ergebnisse werden im geplanten NMZB-Biodiversitäts-Monitor und in Fachjournals veröffentlicht. Damit wird die Integration der Citizen Science-Daten in Biodiversitäts-Datenportalen und Studien gefördert, sowie ihre Nutzung durch Forschungseinrichtungen, Behörden, zivilgesellschaftliche Akteure und Entscheidungsträger.

Die FLOW-Webseite wird vom UFZ/iDiv Team auf ein anspruchsvolles Niveau weiterentwickelt und durch regelmäßige News durch den DAFV ansprechend gestaltet. Durch Beiträge in Online- und Printmedien, Radio, TV, Verbandszeitschriften und Handreichungen für Politik und Praxis werden die Ergebnisse des FLOW-Projekts einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Mehrwert des Projektes

Citizen Science als Ergänzung zum behördlichen Monitoring: 

Ein standardisiertes Citizen Science-Monitoring mit FLOW ist für die Gewässerforschung von großer Bedeutung, da es eine ergänzende Datenbasis zum behördlichen Monitoring schafft. Der Zustand und die anthropogenen Belastungsfaktoren kleiner Fließgewässer können so besser analysiert werden, um evidenzbasierte Schutzmaßnahmen abzuleiten und umzusetzen.

Ausbau der Datengrundlage und Wissenstransfer: 

In der geplanten Förderzeit wird die bisherigen FLOW-Datenbasis räumlich und zeitlich ausgeweitet. Durch die Erfassung einer steigenden Anzahl von Bächen in ganz Deutschland sowie die geplante enge Zusammenarbeit mit Behörden und dem Monitoringzentrumd erweitern sich die Potenziale zur wissenschaftlichen Verwertung der FLOW-Daten und es sind mehrere Publikationen, unter anderem im NMZB Biodiversitätsatlas geplant. 

Das Citizen Science Projekt FLOW ermöglicht auch erweiterte Öffentlichkeitsarbeit und Sichtbarkeit für das Nationale Monitoringzentrum zur Biodiversität (NMZB) und Bundesamt für Naturschutz (BfN) durch Radio, TV, Print und soziale Medien.

Perspektiven für einen bundesweiten Einsatz von FLOW: 

FLOW könnte zukünftig von Behörden als ein bundesweites Screening-Monitoring kleiner Bäche zur Identifizierung von Risikogebieten und als Erfolgskontrolle für ökologische Wiederherstellungsmaßnahmen an Bächen genutzt werden. So möchten das Projekt gemeinsam mit Bürgerforschenden und Verbänden dazu beitragen, die Wasserrahmenrichtlinie, das Nationale Wasserstrategie und das EU-Wiederherstellungsgesetz umzusetzen.

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