Vortragsreihe des Monitoringzentrums - Biodiversitätsmonitoring in Wäldern mit natürlicher Entwicklung
Vortragender: Dr. Peter Meyer (Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt)
Die Landesforstbetriebe Niedersachsens, Hessens, Sachsen-Anhalts und Schleswig-Holsteins haben rund 10 % ihrer Waldfläche einer natürlichen Entwicklung überlassen. Um zu klären, welchen Beitrag die Einrichtung dieser nutzungsfreien Waldgebiete zum Schutz der Arten- und Lebensraumvielfalt leistet, wurde die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA) mit der Konzeption und Umsetzung eines entsprechenden Biodiversitätsmonitorings beauftragt. Dafür werden neben unbewirtschafteten Wäldern auch Wirtschaftswälder untersucht. Das Monitoring ist zudem darauf ausgelegt, die Entwicklungen in unbewirtschafteten Wäldern in den Kontext der allgemeinen Veränderungen im Wald, zum Beispiel durch den Klimawandel, einzuordnen.
Wissenschaftler:innen der Abteilung Waldnaturschutz der NW-FVA erfassen an fast 600 Standorten umfangreiche Daten zu Vorkommen und Häufigkeit von sieben verschiedenen Artengruppen sowie zur Waldstruktur und zum Mikroklima. Mit Pilzen, Totholzkäfern, Laufkäfern, Wanzen und Spinnen wurden sehr artenreiche Gruppen ausgewählt, die im Ökosystem Wald wichtige Funktionen übernehmen. Vögel und Fledermäuse werden mit Audiorekordern erfasst und ihre Rufe mit künstlicher Intelligenz analysiert. Diese innovative Methode liefert neue Einblicke in die Aktivität der Arten und in die Lebensraumansprüche von Vögeln und Fledermäusen in Wäldern.