Vortragsreihe des Monitoringzentrums - Regenwurmerfassung in der Bodendauerbeobachtung für einen bundesweiten Indikator: vom Monitoring in Bayern bis zur deutschlandweiten Auswertung
Vortragende: Roswitha Walter (Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft) und Dr. Christian Ristok (Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv))
Regenwürmer unterstützen wichtige Funktionen des Bodens, wie eine intakte Bodenstruktur, die Wasserversickerung und den Nährstoffkreislauf. Sie reagieren auf viele Faktoren (Bewirtschaftung, Standortbedingungen, Klima u.a.) und können in Agrarökosystemen als praxisnahe, aggregierende Indikatoren dienen.
Im Boden landwirtschaftlicher Nutzflächen in Bayern wurden bislang 27 Regenwurmarten gefunden. Knapp 150 Individuen pro Quadratmeter leben durchschnittlich im Boden unter Äckern und ca. 260 Individuen/m² im Mittel unter Grünland. Aufschluss über langfristige Veränderung des Bodenzustandes liefern die in Bayern bereits seit Mitte der 80er Jahre auf landwirtschaftlichen Nutzflächen angelegten Boden-Dauerbeobachtungsflächen (BDF). Präsentiert werden die langfristigen Entwicklungen der Regenwürmer auf den 80 Acker-BDF und 18 Grünland-BDF sowie welche Faktoren maßgeblich den Trend steuerten.
Erweitert werden die Kenntnisse aus Bayern um eine bundesweite Auswertung der Regenwurmfauna der Boden-Dauerbeobachtungsflächen. Präsentiert werden die langfristigen bundesweiten Veränderungen in Individuenanzahl und Biomasse für die drei Hauptlandnutzungstypen, Wälder, Äcker, und Grünland. Darüber hinaus werden Unterschiede zwischen juvenilen und adulten Individuen sowie Unterschiede der drei ökologischen Gruppen dargestellt.