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Bundesamt für Naturschutz

Flora Incognita - Methoden zum Schließen von Datenlücken im bundesweiten Biodiversitätsmonitoring und für Berichtspflichten

Mit diesem Projekt fördert das Monitoringzentrum die beliebte KI-gestützte App zur Pflanzenbestimmung. Die kontinuierliche Bereitstellung wird gesichert und die App wird weiterentwickelt, um Flora Incognita noch besser an die Anforderungen eines langfristigen Biodiversitätsmonitorings anzupassen.
Auf den Handy wird mit der App Flora Incognita das Knabenkraut bestimmt.
Die Flora Incognita App bestimmt das Knabenkraut
BundeslandBundesweit
Laufzeit01.08.2024 - 31.07.2026
Finanzvolumen1.698.163,27 Euro
FKZ100684990, 100686082
Zuwendungsempfänger*inTechnische Universität Ilmenau (TUIL), Max-Planck-Institut für Biogeochemie (MPI-BGC)
BeteiligteTechnische Universität Ilmenau (TUIL), Max-Planck-Institut für Biogeochemie (MPI-BGC)

Beschreibung

Flora Incognita ist eine App zur automatischen Pflanzenbestimmung, die eine Vielzahl von Nutzenden anspricht und ihnen dabei hilft, die pflanzliche Artenvielfalt der Natur zu erkunden und zu verstehen. Die App analysiert mit dem Smartphone aufgenommene Bilder mithilfe von künstlicher Intelligenz und identifiziert Pflanzen und deren Fundort. Damit sammelt die App wichtige Daten zur Verbreitung von Arten in Deutschland. Flora Incognita greift dafür auf eine große Datenbank mit Informationen zu einer Vielzahl von Pflanzenarten zurück. Neben dem Namen werden detaillierte Informationen zu den Pflanzen, wie beispielsweise Aussehen, Verbreitung, Blütezeit und Schutzstatus geliefert. Nutzende können ihre gefundenen Pflanzen in einer persönlichen Beobachtungsliste speichern und auf einer Karte anzeigen lassen. 

Struktur des Projektes

Das Projekt wird durch umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildungsangebote begleitet und ist in folgende Arbeitspakete untergliedert:

Damit die Flora Incognita App weiter von vielen Millionen Menschen privat aber auch in Schulen, Universitäten, Umweltbildungseinrichtungen oder im beruflichen Kontext (wie Planungsbüros, Naturschutzbehörden) genutzt wird, ist eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Bereitstellung der App sicherzustellen.

Im Rahmen des Projektes werden die bisherigen Flora Incognita Daten hinsichtlich ihrer räumlichen, zeitlichen, taxonomischen Verzerrung analysiert und mit systematischen Kartierungen verglichen. Ziel ist es, robuste Analysefunktionen für opportunistische Citizen Science Daten zur Verfügung zu stellen, um langfristig umfangreiche Trendanalysen durchführen zu können. Darüber hinaus sollen aktuelle Grenzen dieser Daten für das Biodiversiätsmonitoring ermittelt und Lösungsansätze erarbeitet werden, um die Flora Incognita noch besser and die Anforderungen eines langfristigen Biodiversitätsmonitorings anzupassen.

Wissenschaftskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit spielen eine entscheidende Rolle in Citizen Science Projekten wie Flora Incognita. Die Öffentlichkeit wird über die Ziele, Methoden und Ergebnisse des Projekts informiert und dadurch für die Bedeutung von Artenvielfalt und Monitoring sensibilisiert. Durch gezielte Kommunikation werden Bürgerinnen und Bürger ermutigt, am Projekt teilzunehmen.
 

Im Rahmen des Projektes wird mit den Ländern ein Verstetigungskonzept erarbeitet. Die Länder formulieren dafür ihre Anforderungen. Basierend auf diesen Anforderungen wird das Verstetigungskonzept mit den entsprechenden Aufgaben und zu erbringenden Leistungen konkretisiert. Dies geschieht in enger Abstimmung mit den Bundesländern und dem BfN. 

Mehrwert des Projektes

Langfristige Sicherung und Weiterentwicklung der App

Das Projekt wird eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Bereitstellung der Flora Incognita App sicherstellen. Bis zum Projektende wird diese Anwendung und das zugrundeliegende Verfahren eine Reife erreicht haben, die einen langfristigen Einsatz sowohl im Biodiversitätsmonitoring als auch im Umweltbildungsbereich ermöglicht. Damit leistet die Applikation auch über das Projektende hinaus einen Beitrag zum Schutz der biologischen Vielfalt. 
Im Laufe des Projekts werden Strategien zur Daten- und Qualitätssicherung entwickelt und umgesetzt, die mit verschiedenen Akteursgruppen abgestimmt werden. Aus informationstechnischer Sicht bietet das Projekt eine interessante Möglichkeit, Konzepte, die in der Informatik entwickelt und initial evaluiert wurden, auf Probleme der biologischen Vielfalt anzuwenden und somit wertvolle Erkenntnisse im großflächigen Einsatz zu sammeln. Gleichzeitig werden in diesem Projekt auch Verfahren entwickelt, die in der Informatik neu sind, und es wird angestrebt, einen langfristigen bidirektionalen Wissensaustausch zu etablieren, bei dem die Ökologie von den Erfahrungen der Informatik profitiert und umgekehrt. 

Innovative Verküpfung zwischen Informatik und Biodiversitätsforschung

Im Rahmen des vom Monitoringzetrum geförderten Projektes wird eine kontinuierliche Bereitstellung und Weiterentwicklung der Flora Incognita sichergestellt. Die App wird an neue Betriebssysteme und wachsende Nutzendenzahlen angepasst. Zusätzliche Funktionen werden implementiert, um das Potenzial der App zu erweitern. Darüber hinaus werden räumliche und zeitliche Analysen zu den Citizen Science Daten durchgeführt, um die Flora Incognita noch besser an die Anforderungen eines langfristigen Biodiversitätsmonitorings anzupassen. 

Beitrag zu Bildung, Wissenschaft und gesellschaftlichem Bewusstsein

Darüber hinaus wird das Projekt einen Beitrag zur Wahrnehmung von Biodiversität in der Gesellschaft leisten und langfristig das Bewusstsein für Artenschutz stärken. Auch die Akzeptanz von Naturschutzmaßnahmen kann so in der Bevölkerung erhöht werden. Eine wissenschaftliche Verwertung erfolgt durch die Publikation der Ergebnisse auf Tagungen und in einschlägigen Journalen. Diese Publikationen unterliegen anspruchsvollen Begutachtungsprozessen. Publikationsarbeiten werden in Bewertungsmodellen der Institutsarbeit einbezogen. Methoden und Erkenntnisse werden in Lehrveranstaltungen vermittelt. Das Projekt wird zusätzlich zahlreichen Studierenden im Rahmen von Masterarbeiten, Bachelorarbeiten und Hilfstätigkeiten die Möglichkeit bieten, in einem wissenschaftlichem Umfeld Erfahrungen in den bearbeiteten Gebieten zu sammeln. 
 

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